Ford und Toyota gründen SmartDeviceLink-Konsortium: Branchenweiter Standard für In-Vehicle Apps angestrebt

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4. Januar 2017 · Ford

SmartDeviceLink-Konsortium von Ford und Toyota soll als Non-Profit-Organisation die Open Source-Software für die Entwicklung im Fahrzeug zu nutzender Apps managen. Konsortium gehören Autohersteller wie Mazda Motor Corporation, PSA Group, Suzuki Motor Corporation und Fuji Heavy Industries Ltd. (FHI) sowie Zulieferer wie Elektrobit, Luxoft und Xevo an. Autofahrer sollen künftig vielfältigere Möglichkeiten erhalten, ihre Smartphone-Apps mit dem Fahrzeug zu koppeln sowie während der Fahrt zu nutzen und zu bedienen.

Die Ford Motor Company und die Toyota Motor Company haben das SmartDeviceLink-Konsortium (sdl) ins Leben gerufen. Das Netzwerk ist als Non-Profit-Organisation ausgelegt und soll als Plattform für Open Source-Software zur Entwicklung von im Fahrzeug nutzbaren Smartphone-Apps dienen. Ein wesentliches Ziel ist es, bei Automobilherstellern und Zulieferern einen brancheneinheitlichen Standard für die Einbindung von Smartphone-Apps in Automobile zu etablieren. Die Autofahrer würden durch diese offene Plattform eine größere Bandbreite an Möglichkeiten erhalten, wie sie die Apps auf ihrem persönlichen Smartphone mit ihrem Fahrzeug verbinden sowie während der Fahrt nutzen und steuern können. Als erste Automobilhersteller neben Ford und Toyota haben sich auch die Mazda Motor Corporation, die PSA Group, Fuji Heavy Industries Ltd. (FHI) und die Suzuki Motor Corporation dem Konsortium angeschlossen. Zu den ersten Mitgliedern zählen zudem Zulieferer wie Elektrobit, Luxoft und Xevo. Mit Harman, Panasonic, Pioneer und QNX erklärten weitere namhafte Unternehmen durch Letters of Intent ihre Absicht, dem Konsortium beizutreten.

Von der neuen Plattform profitieren Kunden, App-Entwickler sowie die teilnehmenden Automobilhersteller und Zulieferer gleichermaßen:

  • Die Kunden profitieren vom Open Source-Charakter der Plattform, da die App-Entwickler und die Automobilhersteller die Qualität und Sicherheit der Software kontinuierlich verbessern können. Die Autofahrer sollen ihre Applikationen im Fahrzeug ganz einfach und sicher per Sprachsteuerung bedienen können, während die Bedienoberflächen der Apps auf dem Fahrzeugdisplay gespiegelt werden. So werden die Inhalte auf dem Display des Fahrzeugs angezeigt, während sich die App selbst beispielsweise über Steuertasten am Lenkrad und per Sprachsteuerung bedienen lässt. Dies gestaltet die Anwendung der Programme gerade während der Fahrt noch nutzerfreundlicher, sicherer und komfortabler.
  • Für die App-Entwickler ergibt sich ein sehr attraktiver Markt, da ihre Apps in Millionen von Fahrzeugen rund um die Welt genutzt werden, sobald sich SmartDeviceLink – wie erwartet – als branchenweiter Standard durchsetzt. Die App-Entwickler profitieren darüber hinaus von SmartDeviceLink, da sie sich künftig voll auf Inhalte und Nutzwert ihrer Programme konzentrieren können – der gemeinsame Standard vereinfacht die Integration in die Fahrzeuge verschiedener Hersteller massiv. Mit SmartDeviceLink können Entwickler alle Funktionen ihrer Smartphone-Apps nahtlos mit dem Fahrzeug vernetzen.
  • Die teilnehmenden Hersteller und Zulieferer wiederum können ihren Kunden ein mobiles Online-Ambiente nach deren individuellen Vorlieben anbieten. Die Entscheidung, inwieweit Apps Zugang zu den Fahrzeugdaten erhalten, liegt weiterhin bei den Herstellern.

SmartDeviceLink basiert auf dem von Ford eingebrachten AppLink-Standard

Technisch basiert SmartDeviceLink auf dem von Ford eingebrachten Standard AppLink, den das Unternehmen 2013 für die Open Source-Community bereitstellte. Die Ford AppLink-Software ist aktuell für mehr als fünf Millionen kompatible Fahrzeuge weltweit verfügbar. Schon heute stehen für ausgewählte Märkte Apps wie Pandora, Spotify, iHeartRadio, AccuWeather und viele weitere für Ford AppLink Nutzer bereit.

„Ford hat SmartDeviceLink ins Leben gerufen, um Innovationen voranzutreiben – das Konsortium mit anderen Herstellern stellt einen Schritt auf diesem Weg dar“, sagt Doug VanDagens, Global Director Ford Connected Vehicles and Services sowie Vorstandsmitglied des SmartDeviceLink-Konsortiums. „Durch die verstärkte Zusammenarbeit der Hersteller und die Einbindung der App-Entwickler dürfen sich Autokäufer auf viele neue, innovative Apps freuen.“

Shigeki Tomoyama, Präsident von Toyota Connected, fügt hinzu: „Die Konnektivität zwischen Smartphones und der Fahrzeug-Schnittstelle gehört zu den wichtigsten vernetzten Diensten überhaupt. Mithilfe von SmartDeviceLink können wir unseren Kunden diesen grundlegenden Service auf Basis einer sicheren Technologie bieten. Wir freuen uns, mit so vielen Autoherstellern und Zulieferern zusammenzuarbeiten, die diese Auffassung teilen.“

Das im Besitz von Ford befindliche Software-Unternehmen Livio steuert das Open Source-Projekt und berät das SmartDeviceLink-Konsortium sowie die einzelnen Mitgliedsunternehmen.