Ford eröffnet neues Forschungszentrum im „Silicon Valley“

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23. Januar 2015 · Ford

Ford hat unweit von San Francisco (Kalifornien/USA), in Palo Alto im „Silicon Valley“, ein neues Forschungs- und Innovationsszentrum eröffnet. Die FuE-Schwerpunkte des Ford „Research and Innovation Center“ sind Konnektivität, autonomes Fahren sowie „Big Data“-Mobilitätslösungen auf der Grundlage von Fahrzeugdaten und Kunden-Feedback. Mit dem neuen „Research and Innovation Center“ unterhält Ford eine der größten automobilen Entwicklungszentren im „Silicon Valley“. Bis Ende dieses Jahres werden dort 125 Ingenieure und Wissenschaftler beschäftigt sein.

Die Forschungseinrichtung wurde im Stanford Research Park angesiedelt und erweitert dort die Präsenz des Konzerns. Führen wird das neue „Research and Innovation Center“ der ehemalige Apple-Ingenieur Dr. Dragos Maciuca, der nicht nur Erfahrung aus der Unterhaltungselektronik und der Halbleiterherstellung mitbringt, sondern auch aus den Bereichen Automobil sowie Luft- und Raumfahrt. Maciuca promovierte an der University of California (Berkeley) im Fach Maschinenbau.

„Wir bei Ford fühlen uns dem Thema Mobilität ganzheitlich verpflichtet und wir treiben Innovationen in jedem Segment unseres Geschäfts voran“, sagte Mark Fields, Präsident und CEO, Ford Motor Company. „Das neue Forschungszentrum im ‚Silicon Valley‘ ist ein wichtiger Teil unseres Engagements, denn dort fließen die Wünsche und Bedürfnisse von Kunden in Bezug auf Konnektivität und autonomes Fahren direkt in unsere Forschung ein. Wir arbeiten daran, neue und innovative Technologien für Jedermann zugänglich zu machen“.

Ford bot bei der Eröffnungszeremonie einen Einblick in einige Forschungs-Schwerpunkte des neuen Instituts. Dazu zählen:

  • Autonomes Fahren: Bei der Entwicklung autonomer Fahrzeuge arbeitet Ford unter anderem mit der University of Michigan und dem MIT zusammen. Ford hat in diesem Zusammenhang Forschungsfahrzeuge auf Basis des Fusion Hybrid zur Verfügung gestellt, die zur Erforschung von Vorhersage-Algorithmen zum Einsatz kommen. Darüber hinaus entwickelte Ford eine virtuelle Testumgebung auf Basis der Gaming-Software aDRIVE (Autonomous Driving Refined in Virtual Environments).
  • Fahren per Mobilfunk: Das Team in Palo Alto testet die Möglichkeit, vom Labor im Silicon Valley aus per Echtzeit-Video-Streaming über eine LTE-Mobilfunkleitung ein Ford-Fahrzeug zu steuern, das sich auf dem Campus des Georgia Institute of Technology in Atlanta/Georgia befindet – und damit fast 2.000 Kilometer entfernt. Diese Technologie könnte künftig im Car-Sharing-Bereich zum Einsatz kommen oder etwa beim Parkplatz-Management.
  • Konnektivität: Ford integriert das „Nest Application Programming Interface“ mit dem Ziel, häusliches Energie- und Notfallmanagement mit dem Konnektivitätssystem Ford SYNC zu verbinden. So können unterwegs beispielsweise die Heizungs-Thermostate in der heimischen Wohnung kontrolliert und eingestellt werden. Das System soll dem Fahrer über Ford SYNC auch Notfälle im Haus wie etwa Rauchentwicklung melden.
  • Spracherkennung: Ford arbeitet zudem mit der Carnegie Mellon University zusammen. Es geht um ein fortschrittliches Spracherkennungssystem. Es beruht auf GPU (Graphics Processing Unit) für eine schnelle Datenverarbeitung und erkennt natürliche Sprachmuster anstatt standardisierter Befehlssätze zur Steuerung von Fahrzeugfunktionen, Mobiltelefon oder Navigation.
  • Customer Experience: Ford testet erweiterte Mensch-Maschine-Schnittstellen, um Kundenwünsche besser zu verstehen. Hierzu zählt ein Hightech-Multikontur-Sitz. Er hat elf aufblasbare Luftkammern, die für vielfältige Massage-Funktionen genutzt werden können. Ford arbeitet in diesem Zusammenhang auch daran, den hochentwickelten Sitz künftig mittels Sprachbefehl oder per Smartphone-App zu steuern.
  • Analyse von „Big-Data“: Ford nutzt seine offene Programmier-Plattform OpenXC für Produktverbesserungen und neue Mobilitätsdienstleistungen. Darüber hinaus werden in Palo Alto auch Sensoren entwickelt, um etwa in städtischen Gebieten Informationen aus der unmittelbaren Umgebung des fahrenden Autos zu erfassen. Diese Daten dienen zur Weiterentwicklung der urbanen Mobilität. Anfang des Jahres hatte Ford auf der Consumer Electronics Show 2015 (CES) in Las Vegas den „Smart Mobility Plan“ vorgestellt. Im Mittelpunkt dieser globalen Initiative stehen insgesamt 25 Mobilitäts-Projektet, mit denen Ford die Themen intelligente Mobilität, autonomes Fahren und die Nutzung von Kundenfeedback mittels Anwendung von Big Data vorantreiben will.

„Künftige Mobilitätslösungen erfordern neue Ideen und eine enge Zusammenarbeit zwischen Ingenieuren innerhalb unseres Unternehmens sowie mit externen Technologieunternehmen, auch jenseits der Automobilindustrie“, sagte Raj Nair, Ford Group Vice President, Global Product Development and Chief Technical Officer. „Unser Forschungsteam in Palo Alto wird die bestehenden Beziehungen zu Universitäten und Technologieunternehmen weiter vertiefen“.

Ford eröffnete sein erstes Entwicklungszentrum im „Silicon Valley“ im Jahre 2012. Das neue Institut ist nun das jüngste Mitglied in einem globalen Netzwerk von Ford-Forschungs- und -Innovationszentren, zu dem unter anderem auch das Ford-Forschungszentrum in Aachen gehört.